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Mai 2009 - Der Blinde und das Loch

Ausgebreitet vor uns liegen jede Menge Fotos auf dem Tisch. Jedes von ihnen war der Versuch, Gesehenes und Erlebtes zu erfassen und zu konservieren - Momentaufnahmen. Wohlbehütet sitzen wir zu Hause und sind es doch noch nicht ganz. Manchmal verkrampft sich beim Ansehen der Fotos in uns einiges, manchmal lächeln oder freuen wir uns. Fotos aber sind und bleiben Fotos – buntes Papier, fern der Realitäten, eben Erinnerungen. Wir denken zurück an Organisation und Vorbereitung, endloses Packen, Berge von Notizen, Telefonate und Gespräche.

Endlich, am 29. April starten wir um 3.00 Uhr. Aus Erfurt ist unsere Erstreisende eingestiegen. Mit Mühe hat unser eigenes Gepäck noch Platz gefunden. Am Tag vor der Abreise wurde der LKW geladen und zwei unserer siebenköpfigen Gruppe sind damit schon unterwegs. Über zulässige Gewichte wollen wir nicht nachdenken. Fliesen für die Sozialküche, Schränke und Schrankwände, Betten, Fahrräder, Werkzeuge, Medizintechnik, Baumaterial, Medikamente, Lebensmittel, Kleidung, dreißig Säcke Schuhe, Schulmaterial, ohne den LKW wäre vieles ins Wasser gefallen. Herzlichen Dank! In Österreich treffen wir auf den LKW und gemeinsam geht die Fahrt weiter. In Rumänien erwarten uns Freunde und Bekannte. Freundliche Zollbeamte sind bis zur rumänischen Grenze anzutreffen, anderes gehört der Vergangenheit an, gut so.

Zsombor Kovacs, der evangelische Pfarrer aus Temeswar, wartet am Rand der Stadt. Er geleitet den LKW ums Zentrum in ein Dorf. Durch die Innenstadt dürfen wir damit nicht fahren. Bei einem reformierten Pfarrer passt Calman, ein eher nach einem Schaf aussehender, riesiger ungarischer Hütehund, auf das Auto auf. Es ist für die anderen Stationen geladen. Unser Transporter zwängt sich in die enge Toreinfahrt des Pfarrhauses. Endlich ist mit Ladung und Überladung das erste Ziel erreicht. Bald kommen die anderen auch und wir planen nach kurzer Zeit die nächsten Tage. Bis auf das Klavier und einige Kleinigkeiten finden wir Wohnzimmer, Küche und Flur leergeräumt vor. So war es abgesprochen. Bröselnder Deckenputz und der Gesamtzustand der Räume zwingen zur Renovierung. Vorher soll die Elektroanlage erneuert werden. Das ist unser Teil und damit beginnt der neue Morgen. Schwere Technik ist für die Stemmarbeiten nicht nötig, der Putz stellt keine großen Anforderungen. Die Zimmer sind groß und hoch, doch zu viert ist es zu bewältigen. Die Frauen genießen die Stadt und das Bummeln in den Läden, ohne die Männer.

Als eine der größten Städte Rumäniens hat Temeswar viel zu bieten. Die Bega durchzieht die Stadt und die Frühlingssonne hat das Grün weitaus üppiger zum Vorschein gebracht als zu Hause. Blühende Magnolien und Fliederbäume verdecken die an den Fassaden entstandenen Schäden. Wer genau hinsieht, erkennt noch den einstigen Charm der ehemaligen k.u.k.-Monarchie im „Klein-Wien”, wie Temeswar genannt wurde. So, wie die wenigen renovierten Fassaden, geben auch die auf den ersten Blick überall gut gekleideten Menschen, nur schemenhaft das reale Bild des Landes wieder. Vielleicht beeindruckt es erst einmal, in solches europäisch anmutendes Stadtleben einzutauchen, doch Eintauchen bedeutet, auch unter die Oberfläche zu sehen. In verstaubten Vitrinen des Volkskundemuseums sind die Schätze einstiger Blütezeiten zu bestaunen. Wenn sich in der Stadt wirklich etwas verändert hat, dann der Straßenverkehr. Ein alter Dacia oder Trabant ist kaum noch zu sehen. Die Straßen sind mit neuen und alten Autos westlicher Fabrikationen vollgestopft. Einst beschauliche Ecken haben sich zu Hauptverkehrsadern verwandelt, durchs Zentrum geht fast gar nichts mehr.

Im Pfarrhaus verschwinden dank der Sponsoren, Meter um Meter an Kabeln in der Wand. Es ist mit der Elektroanlage fast wie in der Stadt: Altes und Neues zu kombinieren macht manchmal Mühe und kostet Nerven, aber es muss funktionieren und es funktioniert. Die Frauen helfen beim Reinigen und nach zwei Tagen ist unser Job in der Wohnung erledigt. Manche Schweißperle tränkt die Kleidung, jedoch die meisten Nerven hat wohl die Hausherrin bewiesen, in diesem Chaos den Überblick zu behalten und noch für sieben Angereiste auf Beste zu sorgen.

Die Gespräche am Abend vermitteln dann am Rande aber Realitäten, die uns fremd sind. Einen Handwerker zu bekommen ist kaum möglich. Die meisten sind im Ausland beschäftigt. Junge Leute streben fast ausschließlich höhere Abschlüsse an, wer es leistungsmäßig nicht schafft und über einige Mittel und Verbindungen verfügt, „finanziert” eben diese Papiere. Erst mit Titeln scheint der Mensch etwas zu sein. Ibolya, Zsombors Frau, kennt viele Beispiele. Uns bleibt der Mund offen stehn. Wer es so oder so nicht kann, ist weg vom Fenster und steht buchstäblich vor einem großen Loch. Die Bildung des Mittelstandes scheint komplett wegzubrechen. Die Gespräche dauern bis in den Morgen. Am nächsten Nachmittag kommt Frau Dr. Bobcok, sie betreut die Arztstube. Wir übergeben Medikamente und Materialien. Sie erhält für ihre Praxis ein Gerät zum Test der Lungenfunktion und ein Sonografiegerät. Überglücklich nimmt sie alles entgegen und gemeinsam wird es im Auto verstaut. Ihr Mann ist am Abend der erste Patient. Die Geräte funktionieren auch nach dem Transport und sie freut sich über erweiterte Möglichkeiten ihrer Tätigkeit, so erzählt sie später und schickt Dankesgrüße nach Erfurt.

Der Samstag wird ruhiger. Am Morgen besuchen wir Frau Eva. Sie wartet schon und erscheint ziemlich depressiv. Es fällt ihr sichtlich schwer, dass ein Teil ihrer Behindertenrente gestrichen wurde. Sie kann die Nebenkosten nicht mehr aufbringen und hat zum ersten Mal bei Bekannten einen Kredit aufnehmen müssen. Das drückt sie mächtig. Ihre durchgelaufenen Sandalen sprechen Bände, laufen kann sie fast gar nicht mehr. Über einige deutschsprachige Kalender freut sie sich besonders, sich immer wieder für den mangelhaften Ausdruck entschuldigend. Wir verabschieden uns, Ana-Maria wartet.

Am Stadtrand treffen wir die Großmutter und die behinderte Mutter der Fünfjährigen an. Sie ist irgendwo zum Spielen, kommt aber bald mit einem Bekannten zurück. Er läuft ihr zu langsam, sie rennt vor. Aufgeregt begrüßt sie uns, rennt weg, kommt wieder und drückt sich an uns. Sie erzählt vom Kindergarten, vom Spielen und dass ein Nachbar dem Bekannten neben ihr die Mistgabel in den Kopf gerammt hat. Wir entdecken den Verband unter der Mütze. So ist ihr Leben. Kindliches Spiel ist umrahmt von Mangel in jeder Hinsicht, manchmal auch von Mangel an Verstand. Nicht nur der Strom und sauberes Wasser fehlen in der Hütte am Rand der Metropole mit ihrem Chic und Schein. Zuwendung und das Verständnis für Kinder und für das, was sie benötigen, dafür scheint kein Platz zu sein. Der täglichen Kampf darum, etwas zum Essen zu bekommen, traumatisiert. Die Großmutter ist am Ende der Kraft, sie weint beim Erzählen, weiß nicht wie es werden soll, wenn die Kleine im nächsten Jahr in die Schule kommt. In den nächsten Tagen sondieren wir Möglichkeiten. Ein Jahr bleibt noch Zeit, einen Weg zu finden, es wird nicht einfach. Für den Sommer haben wir einen Platz in einem Ferienlager für das Mädchen organisiert. Sie freut sich sichtlich darauf. Auch über das Fahrrad und die neuen Schuhe strahlt die Kleine. Kerzen, Lebensmittel, Kleidung und einige Malsachen laden wir aus und verabschieden uns.

Am Nachmittag sind wir dreißig Kilometer weiter in Buzias eingeladen. Josi, ein guter Bekannter, hilft so oft er kann, in dieser Stadt seiner Mutter im Haus. Mit frischem und überaus köstlichem Gebäck werden wir so begrüßt, als gehörten wir schon immer zur Familie dazu. Die Mutter holt ein Blech nach dem anderen aus der kleinen Sommerküche, damit bloß nicht irgend etwas fehlt. Buzias ist seit über hundert Jahren berühmt für seine Heilanstalt, seinen großen Park und die dort sprudelnden, mineralhaltigen Heilquellen. Ein Spaziergang darin fördert die Verdauung und lässt Neues erkunden. Manchmal entdecken wir die leer stehenden und dem Verfall preisgegebenen Gebäude einstiger Sanatoriumseinrichtungen erst nach längerem Suchen. Wie im Märchen eingewachsen, stehen sie dort, scheinbar auf den Prinzen hoffend, der sie aus der Traurigkeit holt und zum Leben erweckt. Mit den Besuchern stehen wir an den Quellen in der Reihe, um vom Wasser zu kosten. Es ist eben sehr eisenhaltig. Josi´s Mutter trinkt nur solches und hat bis jetzt noch keinen Arzt besucht. Quer durch den Park gehend begegnen wir vielen Besuchern, man kann entspannen und die Ruhe genießen. Einstige Privatquartiere stehen ebenso verlassen wie große Gästehäuser. Der Zahn der Zeit und nach Baumaterial Suchende haben ihre Spuren hinterlassen. Am Ende des großen Ringweges entdecken wir doch noch zwei große und auch bewohnte Gästehäuser, das Haus des Prinzen jedoch können wir nicht entdecken. Bis heute erhalten Rentner hier die Möglichkeit einer teilfinanzierten Erholungskur. Wie die Auswahl getroffen wird, können wir nur ahnen. Zurückgekehrt, wird der Grill angeheizt und wir genießen landestypische Mici, das sind Hackfleischröllchen, und gegrilltes Fleisch. Josi bangt um seinen Arbeitsplatz in einer großen Baumaschinenfirma, weil er jetzt vierzig Jahre alt ist. Erst vor einem Jahr hat er sein Studium neben dem Beruf als Jahrgangsbester abgeschlossen, ohne zu zahlen. An diesem Abend klingt die Herzlichkeit und Bescheidenheit der Familie nach, Tugenden die wohltun.

Der Sonntag führt uns im Gottesdienst mit der Gemeinde zusammen. „Es ist uns wichtig, mit euch auf das Wort Gottes zu hören, es würde etwas fehlen.”, sagt der Pfarrer, und wer ihn kennt weiß, dass es keine Floskel ist. Im Anschluss gibt es Gelegenheit, alte und neue Bekanntschaften bei Gebäck und Kaffee zu pflegen. Die Gemeinde erhält für soziale Aufgaben Geld, denn die Kassen sind leer und die Nöte Einzelner drängen. Herzlich werden wir verabschiedet und gebeten allen zu Hause zu danken für die Kalender, die gefüllten Kartons mit Lebensmitteln, Medikamenten und Süßigkeiten.

Wir holen den LKW ab und verabschieden uns in Richtung Hunedoara. In Lugoj winken uns Polizeibeamte an die Seite. Ganz grün war die Ampel nicht mehr. Sie ins Gespräch verwickelnd und nach dem Weg fragend, geleiten sie uns verständnisvoll aus der Stadt. In Dobra, kurz vor Deva, wartet Alexandru mit einem geborgten Auto. Kräftig drückt er uns an sich und die Freude des Wiedersehens strahlt aus seinen Augen. Im Dorf  besuchen wir seine Verwandten. Vor einem halben Jahr wollten sie ein Grundstück kaufen. Korrupte Machenschaften haben es verhindert und seitdem hat Vater Florin verzweifelt nach einer neuen Bleibe für die fünfköpfige Familie gesucht. Kommunalpolitiker des Landes interessiert das alles gar nicht, sie sorgen sich um das eigene Wohlergehen, nicht nur in Dobra. Jede Stunde wird jemand mit der Aufforderung erwartet,  die die Familie aus der kleinen Bude inmitten einer LKW-Garage ausweist. Morgen steht, dreißig Kilometer entfernt, ein letzter Termin an. „Ich habe zu Gott geschrien,” erzählt Vater Florin „und bin dann vor zwei Wochen zu diesem Bürgermeister gegangen. Dann hat er mir die alte Kegelbahn versprochen und morgen soll ich zur Unterschrift kommen.” Er strahlt und zeigt uns stolz auf dem Handy die Fotos. Das Gebäude hat weder Fenster noch Türen, auch Strom und Wasser gibt es nicht mehr. Aber sie haben Hoffnung, wieder ein Dach über dem Kopf zu finden. Wir verabschieden uns und versprechen auf der Rückreise nochmals zu halten. In Hunedoara wartet Adriana und die Filip-Familie auf uns.

Endlich entledigen wir auch den LKW von einem Teil der Last. Familie Filip erhält neue Schränke, die wenigen alten brechen auseinander. Lebensmittel, Waschmittel, Schulmaterial, Kleidung, Schulsachen und mehr bleiben hier. Neugierig beobachten uns Kinder aus dem Dorf und wir versprechen, sie morgen in der Schule zu besuchen. Der Abend vergeht mit Gesprächen und bei wieder liebevoll hergerichteten Mahlzeiten. Es wird zunehmend schwieriger für uns, die Situation einfacher Leute zu erfassen. Umfangreiche Preissteigerungen zwingen viele in die Knie. Lebensmittel sind teilweise bis um hundert Prozent verteuert, Brot fast fünfzig Prozent. Ebenso steigen die Preise für Strom, Telefon und Schulbusfahrten. An eine Zukunft wagt niemand zu denken und das Loch vor denen, die versuchen ehrlich Geld zu verdienen, wird immer größer, während sich die „Oberen” des Landes sichtbar die Taschen immer voller schaufeln. Vielleicht gibt es ja Ausnahmen, aber die sind nicht auffindbar. Alexandru fährt fast täglich zwölf bis achtzehn Stunden Taxi und hat am Ende des Tages vielleicht acht Euro in seiner Tasche, für fünf oder sechs Personen zu Hause. Wir können einige Löcher stopfen, dank der Spendengelder von zu Hause, Tränen der Eltern danken es wortlos. Gegen drei Uhr morgens ruft doch das Bett.

Stunden später warten die Kinder der Schule und die des Kindergartens. Wir lassen uns erzählen, wie sie Weihnachten gefeiert haben und entdecken mit ihnen, wie wichtig Licht in unserem Leben ist. So etwas sollte und kann jeder von uns sein, zu Hause und in seiner Umgebung. Wir versuchen, solches kindgerecht zu vermitteln und staunen über die offenen Antworten der Kleinen. Natürlich warten sie auf die Tüten und einige von ihnen dürfen beim Reintragen derer helfen. Osterhasen, Stifte, Süßigkeiten, Spielzeuge, alles Dinge aus dem „Fundus”, wanderten am gestrigen Abend in die Beutel, in denen schon bald die Köpfe der Kinder stecken. Sie singen uns noch ein Lied, dann folgt das Foto auf dem Hof und für die Kinder ist Feierabend. Wir sitzen mit der Lehrerin und der Kindergärtnerin zusammen und reden über die Einrichtung und die Administration. Letztere interessiert sich für diese Schule wohl kaum, materiell investiert wird nur in der Stadt. Bis hierher zu kommen schafft kaum jemand der Verantwortlichen. Eine Geschäftsfrau aus dem Ort hat jetzt versprochen, neue Bänke und Stühle zu kaufen. Mobiliar aus der Stadt wurde großzügig entsorgt, denn die EU hat für neues bezahlt. Stolz werden uns fünf neue Computer gezeigt. Ein Gesetz machte es möglich, jede Schule damit auszurüsten. Gern würden sie die Geräte in Betrieb nehmen, aber leider sagt das Gesetz nichts über die nötigen Steckdosen aus. Also stehen die Geräte in der Ecke. Wer von acht Euro fünf Personen ernähren soll, der wird wohl kaum für die Schule Steckdosen kaufen. Wir überlegen, wer die Arbeit machen könnte, denn viele Handwerker sind auch hier nicht zu finden und übergeben der Lehrerin Geld für die Installation. Sie kennt jemanden in der Stadt und will ihn darum bitten. Bei der Verabschiedung überreichen sie uns kleine Basteleien der Kinder als einen Gruß an die Kinder aus den Schulen und Kindergärten unserer Region. Familie Varga auf dem alten Schießplatz erwartet uns.

Die zweijährige Rahela im weißen Kleid strahlt wie die Sonne über ihr und die Familie begrüßt uns herzlich. Seit zwei Jahren versuchen wir zu helfen, die Eltern von acht Kindern äußern sich kaum, wenn man nach Wünschen fragt. Doch nach einem Doppelstockbett für die Kinder trauten sie sich zu fragen. Wir bringen eins und der Platz dafür ist in einem der drei engen Zimmer leergeräumt. Fertig aufgebaut, nehmen es die Kinder in Besitz, es ist zu sehen und zu spüren, wie sie sich das erste Mal in einem Bett fühlen. Ungewöhnlich groß und geräumig erscheint es ihnen und es werden wohl vier Kinder darin schlafen. Einige kleine Schränke, Gartentisch und Stühle für draußen, Kartoffeln und andere Lebensmittel, Kerzen, Waschmittel, Kleidung, Schuhe, Spiel- und Schulsachen bleiben noch da. Während ein Teil der Gruppe mit den Kindern draußen Ball spielt, ringen die Eltern drin nach Dankesworten.

Immer wieder versuchen wir uns in die Situationen derer zu versetzen, die wir unterstützen wollen. Aber es gelingt, wenn überhaupt, nur in Bruchstücken. Wer kann sich ein Leben wie hier oben, ohne Strom und nur mit der Quelle vor dem Haus und dann mit acht Kindern von zwei bis fünfzehn Jahren wirklich vorstellen? Notwendigkeiten, die wir ändern können, versuchen wir aufzuspüren. Helfen wollen wir, ohne zu bevormunden, auch bei Familie Varga und übergeben etwas Geld für das tägliche Essen. Lange winken sie uns hinterher bis unsere Autos ihren Blicken entschwinden. Mancher von uns muss tüchtig schlucken und die Gedanken machen, angesichts dieser Familie, Bocksprünge.

Es gilt zu kanalisieren und zu hoffen, dass es mehr als ein Löcherstopfen wird, was wir versuchen. In den Gesprächen mit Alexandru auch jetzt unterwegs wird es deutlich, was Freundschaft und Verlässlichkeit bedeuten. Christlichen Glauben und eigene Potenziale versuchen wir, so gut wie möglich, anzuwenden und einzusetzen. Viele Helferinnen und Helfer von zu Hause haben sich das auf die Fahnen geschrieben und wir dürfen jetzt weitergeben und umsetzen. Wir wollen das uns übertragene Vertrauen so gut wie möglich rechtfertigen und weiter investieren, in unsrere Bekannten und Freunde. Die Erfahrung zeigt, dass es Früchte trägt, dass Kinder und Familien gefördert werden und wenn es „nur” das tägliche Essen ist, zu dem wir beisteuern. Wir steuern Calan an.

Dicke Schornsteine künden von Zeiten der Eisenindustrie. Bei Gigi machen wir kurz halt, niemand weiß, dass wir kommen. Die neun Kinder sind alle zu Hause, einige der Kleinen schlafen. Kartons mit Lebensmitteln und Süßigkeiten, Waschmittel und einige Fahrräder finden dankbare Abnehmer. Herzlich grüßen sie die Absender und danken ihnen. Ein Schluck zu Trinken im Stehen gibt es noch, überall ist die Zeit knapp. Wir fahren Richtung Balanu, der dritten Station unserer Reise.

Nah herangerückt, begrüßt uns die noch schneebedeckte Gipfelkette des Retezat. Wir erkennen die Schlucht in die wir einbiegen werden und bald begrüßen uns die ersten Kinder. Unsere Frauen werden von den Mädchen mit Blumen empfangen. Cristina, ihr Mann Angelut, ihr Vater, der Prediger des Ortes und die ganze Familie kommen zur Begrüßung. Der LKW muss den letzten Kilometer rückwärts ins Dorf fahren, denn zum Drehen ist kein Platz. Die ins Nachbardorf zurückkehrenden Kühe wundern sich auch über den Auflauf und wir beginnen mit dem Ausladen. Endlich ist alles am Ziel, uns ist bei diesem Gedanken sehr wohl. Wir versuchen mit System auszuladen und zu Sortieren um nicht alles noch einmal in die Hand nehmen zu müssen. Der Keller des Neubaus ist leer, dort finden Kleidung, Schuhe, Schul- und Spielzeuge und Intontinenzmaterialien Platz. Möbel bleiben vorerst im Hof. Lebensmittelkartons und die mit den Süßigkeiten stapeln sich in Gabi´s kleiner Küche. Bau- und Elektromaterialien kommen mit den über fünfzig Quadratmetern Fliesen hoch ins Haus. Dann erst werden die Möbel sortiert. Gabi, Cristina´s Schwester, bekommt einen Teil der Schränke, der Rest ist für ihre Eltern und für das Dorf bestimmt. Die gelbe Liege wird mit Gabi`s alten Bett getauscht, andere Betten und Kinderbetten finden vorübergehend im Keller Platz.

Einige Säcke Kartoffeln kommen aus den Schränken noch ans Tageslicht. Cristina ist mehr als erstaunt. Bisher hatten wir noch keine mitgebracht, auch aus Platzgründen. „Noch zwölf Stück habe ich im Keller, es gab keine zu kaufen.” Sie wusste nicht, wie sie uns damit versorgen sollte. Jetzt gab es im richtigen Moment reichlich, keiner hat es geahnt und gewusst, aber EINER hat alles vorbereitet, kann das deutlicher sein, als in einer solchen Situation? Dankbar staunen wir immer wieder über solche Fingerzeige. Vor dem Essen ist ein Gang durch den Neubau unumgänglich. Wir sind gespannt. Angelut hat einige Decken geputzt, wir können über das Ergebnis nur staunen. Einige Wände im Erdgeschoss sind ebenfalls vorgeputzt, alle Fenster waren sauber abgeklebt, er hat vieles gelernt. In der zukünftigen Sozialküche verbrachte Cristina mit ihrer Familie den letzten Teil des Winters, nachdem sie einige Male nachts durch zurück gedrückten Qualm fast erstickt wären. Der Blick in ihr altes Haus, das früher ein Stall war, lässt die Enge für fünf Personen erahnen. Wer es zum ersten Mal sieht, kann es nicht glauben, dass sie da drin gelebt haben, von „wohnen” kann keine Rede sein. Am reich gedeckten Tisch finden alle Platz und genügend zu Essen. Wir versuchen, die nächsten Tage zu planen. An Arbeit für uns mangelt es nicht, aber es sind alles Dinge, die hier einfach niemand erledigen kann. Das war seit einem halben Jahr klar und das steht jetzt bevor. Gipskartonplatten stehen bereit und sind an die Wände zu kleben. Das spart aufwändige Materialbeschaffung und Feuchtigkeit im Haus. Die Wasserinstallation ist zu komplettieren und die Elektroanlage ist in Teilen in Betrieb zu nehmen. Vorige Woche wurde nach sechs Monaten endlich der Zähler geliefert und montiert. Der Abend endet mit Gesprächen und dem Erzählen von vielen Begebenheiten des letzten halben Jahres. Es wird wieder Morgen, das Bett ruft.

Stunden später ruft die Baustelle und wir sind nach deutscher Zeit fast pünktlich. Es wird sortiert, gemessen, gerührt, gesägt und getragen. Jeder weiß um seinen Platz und um das, was zu erledigen ist. Die Frauen beschäftigen sich mit den Kindern, ein Kindergeburtstag muss nachgefeiert werden. Nach dem Mittag warten die Kinder auf der Straße, sie ließen sich am Abend vorher nur schwer nach Hause schicken. Die Wasserleitung wird fertig und  die Elektroanlage macht Fortschritte, im Obergeschoss kleben die ersten Platten und die Zimmer nehmen ein fast fertiges Aussehen an. So wächst das Ergebnis Stück um Stück. Nach zwei Tagen sind drei Räume fertig, Licht und Steckdosen funktionieren, alle Provisorien und Kabelsalate sind verschwunden. Die Fensterbänke sind eingebaut und die Wasserleitung wartet nur noch auf eine ordentliche Pumpe, die wir noch nicht haben.

Zwischendurch fährt ein Teil der Gruppe mit Cristina in die Stadt. Zwanzig Paprikaschoten für den Gulasch und andere Kleingkeiten  sind zu besorgen. Unterwegs erzählt Cristina immer wieder vom Dorf, von den Kindern und Familien, vom Lehrer und den Schwierigkeiten des langen Winters. Sie ist erleichtert, hat sie doch erst gestern, während wir arbeiteten, einen Teil ihres Schulabschlusses mit Prüfung erledigt, einen Tag später als geplant, weil die Lehrer gestreikt hatten. In der Stadt tauscht Alexandru Geld für die Körbe, die wir im Dorf bestellt haben. Auf dem Markt finden wir noch die Außenlampe für den Neubau und machen uns zum Treffpunkt auf. Hinter den Fassaden der Stadt sind die Wege holprig.

Mühsam versucht ein Blinder mit einem Stock den Weg zu finden, während er geradewegs auf einen im Bau befindlichen, großen offenen Kanalschacht zusteuert, der natürlich nicht abgesperrt ist. Vorsichtig greifen wir ihm unter den Arm und weisen auf das Loch vor ihm hin, das bedrohlich nahe ist. Dann zeigen wir, wo es lang geht. Er bedankt sich und geht allein weiter. Dann zuckt es in uns wie ein Blitz. Ist das nicht ein Bild für so vieles im Land. Begebenheiten, von denen wir in den letzten Tagen hörten schockieren uns, insbesondere angesichts der zweijährigen EU-Mitgliedschaft Rumäniens. Bildungschancen für Mittellose sind fast aussichtslos und scheinbar funktioniert nur noch etwas, wenn man jemanden gut kennt und schmiert. Selbst dann, wenn Menschen bei Unfällen zu Tode kommen wäscht man sich rein, wir wollen zum Schutz nicht deutlicher werden. Das Sozialsystem scheint bloß dem zu helfen, dem nicht geholfen werden muss. Die Schere zwischen arm und reich klafft immer weiter auseinander und es sind nur noch stumme Schreie, die von der Verzweiflung vieler im Land künden. Was jedoch noch schlimmer zu ertragen ist, ist die Tatsache, dass sich viele in ihr jammerhaftes Sein hoffnungslos hinein ergeben. Es sind diejenigen, die auf den offenen Kanal zusteuern und ihn nicht bemerken, auch nicht angesichts ihrer Kinder und Enkel. Gerade in Balanu finden wir sie. Eltern von Kindern, die sie, auf der Suche nach Etwas, sich selbst überlassen. Sie irren umher, nicht nur in der Region oder im Ausland, sondern sie laufen oft vor sich selber weg. Das Angebot des Westens mit allem Konsum ist verlockend nah herangerückt und doch unendlich fern. Wer von uns kann sich nicht an Wendezeiten erinnern, mit den plötzlich übervollen Angeboten. Die Menschen in Rumänien trifft das umso brutaler. Sie erleben um sich einen rasant wachsenden Reichtum, gepaart mit Skrupellosigkeit und Korruption quer durch alle gesellschaftlichen Schichten. Solches entwickelt sich selbstverständlich auf Kosten der Gesellschaft und der immer mehr an den Abgrund eines normalen Lebens Gedrängten. Denen fehlt bald jede Luft zum Atmen.

Der Blinde bedankt sich für die Hilfestellung. Hingehen und ansprechen, nicht nur jetzt, gerade eben in Hateg und heute. Es ist genau das, was wir versuchen, seit wir in Rumänien unterwegs sind. Im Bruchteil einer Sekunde schießt das alles durch den Kopf . Wir sind unterwegs, immer wieder selber nach einem Weg suchend. Immer wieder selber fragend und betend, um die richtige Richtung für unser Tun zu finden, darum sind wir bemüht. Vielleicht ist es schon hier und dort gelungen, jemanden am Arm zu fassen und auf die Gefahr vor ihm hinzuweisen. Solche offenen Löcher vor uns und mangelndes Sehvermögen haben wir selbst erfahren und sind dankbar für jede Bewahrung, bis heute. Wir entdecken unsere Aufgabe ein Stück deutlicher. Sicher ist nicht die große Politik und die Umgestaltung des Landes unser Ding, aber dem einen oder der anderen eine Hilfestellung zu geben, erfordert keinen großen Einsatz, wohl aber Entschlossenheit und manchmal auch Ausdauer. Wir treffen uns am Auto und fahren zurück.

Die Arbeiten warten im Haus, die Frauen auf die Paprikaschoten und die Kinder auf das Fußballspiel. Manchmal ist es mühsam, alles unterzubringen, aber irgendwie funktioniert es doch. Die Analyse der Wasseruntersuchung, die wir per Taxi auf den Weg nach Deva geschickten, kommt zurück, ohne Briefkopf, ohne Name des Labors, ohne Unterschrift und mit haarsträubenden Resultaten. Cristina`s Vater, der die „Gegebenheiten” in der Stadt Deva kennt, hat es befürchtet. Alexandru macht sich mit den Frauen auf den Weg in die Berge,  zu der Quelle, aus der die Wasserleitung im Dorf ab und an Wasser bekommt. In herrlicher Natur gelegen, findet sich eine lose Bretterabdeckung auf einem aus Beton gegossenen Kasten. Die alten Farbreste der Bretter deuten auf ehemaliges Abrissmaterial hin. Kein Filter, aber Sand, Schlamm und Laub im Loch, das dann das Wasser, wie auch immer, in das Rohr fließen lässt. EU-Mittel lassen grüßen, abgerechnet ist abgerechnet. Vieles erfahren wir noch über Bezahlung für ortsansässige Gemeinderäte und andere Neuerungen, die wir aber an dieser Stelle nicht veröffentlichen können.

Am nächsten Morgen treffen wir die Kinder, die mit Schulbroten, finanziert von Schülern aus der Heimat, ausgerüstet werden und sich damit auf den Weg zur Schule machen. Danke an die Kinder der 6a! Ein Schüler fehlt und sein Paket bekommt der Mann, der erst kürzlich einen Schlaganfall erlitten hatte. Mühsam schleppt er sich nach Hause, aber die Augen leuchten, wir kennen ihn schon seit langem. Schulmaterial und Spielzeuge werden geschultert und wir marschieren in die Schule. Ein neuer Betonzaun darum lässt sie vor uns wie eine Festung erscheinen, drin ähnelt es eher einem Gefängnishof. Aber der Lehrer ist stolz und berichtet sofort und mit Namen, wer von den Kindern in der letzten Zeit am häufigsten gefehlt hat. Catalin aus der zweiten Klasse schämt sich. Wir kennen die Verhältnisse zu Hause bei den vier Geschwistern und wissen, dass die Mutter oft nicht da ist. Davon, dass der Lehrer manche Tage schon nach wenigen Stunden wieder mit dem neuen Kombi nach Hause fährt, erfahren wir jetzt nichts. Osterhasen bekommen alle Kinder und auch Catalin lacht endlich wieder fröhlich. Im Kindergarten warten die Kleinen und üben ein letztes Mal das Lied, dass sie uns bald vorsingen. Wir hören eine kleine Frühlingsgeschichte, übergeben jedem einige Süßigkeiten und reden kurz mit der Kindergärtnerin. Ein Wechsel steht bevor, ihre Tochter hat einen schweren Autounfall gehabt und sie will dorthin umziehen. Wir verstehen sie natürlich, aber für die Kinder des Dorfes wird es nicht einfacher. Auf dem Rückweg machen wir kurze Besuche in einigen Hütten, erkundigen uns über die Gesundheit der Babys, versuchen Kontakte zu knüpfen und laden für den Nachmittag in die Kirche ein.

Der Gulasch, zu Hause vorbereitet, und die Kartoffeln sind fertig, Waffeln werden gebacken und Pudding gerührt. Die Frauen haben alle Hände voll zu tun. Dann kommen sie, die Kinder von Balanu, einige Eltern und Alte sind mit dabei. Die letzten von uns nehmen die Kinder auf den Schoß, jeder Platz ist belegt, wir mittendrin. Wir gehören zusammen, das fühlt jeder, der mit dabei ist - beim Singen, bei der biblischen Betrachtung, beim Erzählen und Verteilen der Grüße und Karten aus Deutschland. Sie saugen förmlich alles auf und sind bei der Sache, die Jungen und die Älteren. Im Garten, unterhalb des Weges, hat Cristina Tische zum Essen vorbereitet. Der Hof ist deutlich zu klein geworden. Der Gulasch schmeckt allen und der Schokopudding ist die Krönung. Es wird gegessen, bis die Töpfe leer sind. Dann geht es auf die Wiese zum Spielen. Für die beiden LKW-Fahrer ist das Abendessen die letzte Mahlzeit. Sie verabschieden sich und müssen wegen privaten Terminen eher abreisen. Uns bleiben noch einige Stunden.

Arbeiten im Haus sind abzuschließen, Material und Werkzeuge zu sortieren. Im Dorf kaufen wir handgefertigte Körbe und besuchen einige Leute. Es ist teilweise hart, was wir zu sehen und zu hören bekommen. Immer wieder warten die Kinder und wir gehen mit ihnen fast im Dunkeln nochmals hoch in die Berge hinter dem Dorf. Die Sonne geht unter, es sind wunderschöne Momente und bewegende Augenblicke. Gemeinsam singen wir und erzählen nochmals vom Licht und wie wichtig jeder von ihnen ist. Für jeden haben wir Leuchtstäbe dabei, sie werden die Kinder bis unter die Decken in den Hütten begleiten, sie freuen sich sichtlich. An der Kirche zurück, gibt es gebackene Waffeln und wir sagen „La revedere!” – Auf Wiedersehen!

Sie marschieren mit den bunt leuchtenden Stäbchen nach Hause. Finden sie dort jemanden, der sie erwartet und begrüßt? Deckt sie jemand zu, wenn sie ihr Bett gefunden oder die Decken zum Schlafen auf den Boden ausgebreitet haben? Nur einiges können wir ahnen. Mit Cristina und der Familie erzählen wir noch lange, übergeben Medikamente für das Dorf, vergeblich hat erst gestern jemand nach Hustensirup gefragt. Ein EKG für die Dorfärztin ist auch mit im Gepäck. Wir überlassen Geld für die Kinderspeisung, medizinische Notfälle, für offene Lebensmittelrechnungen der Dorfbewohner und vor allem für den Innenausbau des Gemeinschaftshauses und wissen um verantwortungsvollen Gebrauch. Das Haus wird ein Anlaufpunkt für das Dorf werden und der ist wichtiger als je zuvor. Immer wieder wird das deutlich und es liegt im Wesentlichen an uns, wann es in Betrieb gehen kann. Hinter dem Haus blüht der junge Apfelbaum, den wir im letzten Herbst pflanzten. Er verspricht, Früchte zu tragen und wir wissen, dass er hier an der richtigen Stelle steht. Er soll Symbol für jede Hilfe und Spende aus unserer Heimat sein. Er soll davon erzählen, dass Neues wächst, wo Glauben und Taten, vom Gebet und der Hilfe vieler Menschen getragen, sich zusammen finden.

Der neue Tag bringt den Abschied. Nicht lange und einige unserer Freunde werden wir in Deutschland in der Kirschenernte wiedersehen. Die Reise geht rückwärts und Erinnerungen steigen hoch. In Racastia bringen wir Alexandru zu seiner Familie, in Dobra wartet Familie Budris. Sie sind überglücklich, denn der Notarsvertrag für das Grundstück ist unterschrieben. Mühsam ist der Weg nach Temeswar durch die Baustellen.

Ein kurzer Rundgang über den Markt und bis zur Kathedrale lässt uns abschalten. Wir sind am Ausgangspunkt zurück. Beim Abendessen mit dem Presbyterium und von diesem vorbereitet, geniesen wir nochmals die Wärme, die uns in allem entgegengebracht wird. Mit dem Morgen kommt die Abreise.

Ein letztes Foto und wir können auch zum Pfarrer „Bis bald!” sagen, denn er will uns mit einer Gruppe im Sommer ebenfalls kurz besuchen. Im Auto ist es still, wir kommen gut vorwärts. Grenzen sind kein Problem, Erlebtes und Gesehenes bedarf mehr Zeit zur Verarbeitung. Während wir in Gedanken und am Telefon schon wieder vorbereiten, danken wir all denen zu Hause, Ihnen, für das Vertrauen und die vielfältige Unterstützung. Nur durch die vielen Hände, wo sie sich auch immer regen und gefaltet werden, ist es möglich, den einen oder anderen sanft am Arm zu fassen. Nicht alle sind blind oder sehschwach, manchem fällt auch der nächste Schritt schwer oder die Not verschließt die Augen vor einer Möglichkeit. Wir sind es sicher nicht, die alles wissen und alles können. Aber wir wollen uns gegebene Möglichkeiten nutzen, die anderen helfen. Wir danken Ihnen allen, die Sie uns geholfen haben, mit Ostersüßigkeiten und Werkzeugen, mit Geld und so vielen anderen Dingen, vom Nagel bis zum LKW. Alles hat geholfen und bringt vieles vorwärts. Wir wünschen uns selber offene Augen und Herzen in uns und um uns, damit Begonnenes sinnvoll weitergeführt und mancher vor den Fall in tiefe Löchern bewahrt bleibt. 

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